Welchen Wert hat Dein Unternehmen ?

tb - Welchen Wert hat Dein Unternehmen ?

 

Du möchtest als Entrepreneur oder Unternehmer wissen, welchen Wert Dein Unternehmen hat ? Oder Du möchtest Dein Unternehmen verkaufen ? Du Du sucht nach Investoren, die das weitere Wachstum Deines Unternehmens finanzieren ?

Dann soll­test Du wis­sen, wie Du den Wert Dei­nes Unter­neh­mens bestimmst.

Wir zei­gen Dir hier einem den Pro­zess und geben Dir prak­ti­sche Tipps und Mög­lich­kei­ten, die Dir hel­fen, Dei­nen Unter­neh­mens­wert zu bestimmen.

Sicher hast Du schon eine Men­ge Lei­den­schaft, Zeit und Schweiß in Dein Unter­neh­men gesteckt, so ist es manch­mal schwie­rig hier objek­tiv zu blei­ben, so macht es viel­leicht Sinn einen pro­fes­sio­nel­len Gut­ach­ter für Dei­ne Unter­neh­mens­be­wer­tung zu Rate zu ziehen.

Grund­sätz­lich umfasst die Unter­neh­mens­be­wer­tung alle Ver­mö­gens­wer­te, die zu Dei­nem Unter­neh­men gehö­ren, dazu zäh­len zum Beispiel:

  • Dei­ne Geschäftsausstattung
  • Dein kom­plet­te Inventar
  • even­tu­el­le Immo­bi­li­en die zu Dei­nem Unter­neh­men gehö­ren, wie zum Bei­spiel eine Lager­hal­le, Büros, etc.
  • alle liqui­den Mit­tel wie Bar­geld oder Geld, was auf dem Fir­men­kon­to liegt


In eini­gen Fäl­len der Unter­neh­mens­be­wer­tung kannst Du sogar Pro­jekt­ein­nah­men und zukünf­ti­ge Ein­nah­men berück­sich­ti­gen.
Alle die­se Fak­to­ren, wir­ken sich auf Dei­ne Unter­neh­mens­be­wer­tung aus.


Berück­sich­ti­ge dabei immer, dass es kei­ne “fes­ten” Regeln der Unter­neh­mens­be­wer­tung gibt, so beruht bei der Bewer­tung Dei­nes Unter­neh­mens vie­les auch auf Erfah­run­gen des Gut­ach­ters, bzw. “Bewer­ters Dei­nes Unter­neh­mens” oder aber auch aus dem direk­ten Umfeld Dei­nes Unte­neh­mens, wenn bei­spiels­wei­se ähn­li­che Unter­neh­men kürz­lich ver­kauft wur­den, wer­den die­se “Ver­kaufs­prei­se von Unter­neh­men” vom Gut­ach­ter mit in die Unter­neh­mens­be­rech­nung einbezogen.

Der Gut­ach­ter für Dei­ne Unter­neh­mens­be­wer­tung schaut sich dann u.a. auch fol­gen­de Fak­to­ren an:

  • Wie ist die “Dich­te” von Kun­den, die in von Kun­den, die in einer bestimm­ten Ent­fer­nung von Dei­nem Unter­neh­men leben & arbeiten 
  • Wie gut ist Dein Unter­neh­men im Ver­gleich zu ande­ren “Markt­be­glei­tern” in Dei­ne Branche ?
  • Gibt es aktu­el­le oder aus­ste­hen­de behörd­li­che Vor­schrif­ten in Dei­ner Branche ?
  • Wie kann auf “Dei­ne” Lie­fe­ran­ten ver­traut wer­den oder könn­te man in Zukunft mit einer Unter­bre­chung der Lie­fer­ket­te (zum Bei­spiel bei Han­dels­krie­gen, die den Import einer bestimm­ten Ware stö­ren könn­ten) rechnen
  • Wie sind die aktu­ell wirt­schaft­li­che Bedin­gun­gen ? Ist mit einem Umsatz­stei­ge­rung zu rech­nen, usw.

Berück­sich­ti­ge immer, dass “Gut­ach­ter” nur nach für sie “nach­prüf­ba­re & beleg­ba­re Infor­ma­tio­nen” gehen kön­nen. Wenn zum Bei­spiel Dei­ne letz­ten Jah­res­ab­schlüs­se oder ande­re Bele­ge nur sehr “schlam­ping” oder etwas sogar “lücken­haft” sind, kann dies die Bewer­tung Dei­nes Unter­neh­mens natür­lich auch beein­flus­sen. Metho­den zur Unter­neh­mens­be­wer­tung

Es gibt eini­ge Metho­den zur Unter­neh­mens­be­wer­tung. Hier fin­den Sie eine Über­sicht über die gän­gigs­ten Ansätze.

Methoden der Unternehmensbewertung 

Auch soll­test Du bei Dei­ner Unter­neh­mens­be­wer­tung immer berück­sich­ti­gen, dass der Wert Dei­nes Unter­neh­mens des­halb so kom­pli­ziert zu bestim­men ist, weil es “den” Wert Dei­nes Unter­neh­mens nicht gibt. Denn eine Unter­neh­mens­be­wer­tung hängt immer von dem Zweck und der Per­son / dem Gut­ach­ter ab, für den der Unter­neh­mens­wert bestimmt.

Es gibt kei­ne gesetz­li­che Grund­la­ge, wie ein Unter­neh­men nach rein betriebs­wirt­schaft­li­chen Aspek­ten bewer­tet wer­den kann. So haben sich meh­re­re Metho­den der Unter­neh­mens­be­wer­tung herausgebildet: 

Ertragswertverfahren

Das Ertrags­wert­ver­fah­ren gehört zu den gän­gi­gen Metho­den, die heu­te zur Bewer­tung eines Unter­neh­mens ange­wen­det wer­den. Bei die­ser Metho­de wird ange­nom­men, dass sich der Wert des Unter­neh­mens aus der Mög­lich­keit errech­net, künf­tig Gewin­ne zu erzielen. 

Für die Berech­nung wer­den zwei Grö­ßen benö­tigt. Zum einen wird der Wert des Eigen­ka­pi­tals auf der Grund­la­ge einer Plan-Gewinn- und Ver­lust­rech­nung bestimmt, zum ande­ren muss die Abzin­sung der sich dar­aus erge­ben­den künf­ti­gen Ertrags­über­schüs­se ermit­telt werden. 

Künf­ti­ger Ertrags­über­schuss: Der künf­tig zu erwar­ten­de Gewinn wird anhand der Wer­te aus der Ver­gan­gen­heit berech­net. Der Ertrag wird u. a. um betriebs­frem­de, peri­oden­frem­de und außer­or­dent­li­che Auf­wen­dun­gen berei­nigt und Erträ­ge berechnet.

Kapi­ta­li­sie­rungs­zins: Der Kapi­ta­li­sie­rungs­zins­satz setzt sich u. a. aus dem Basis­zins­satz, einem Immo­bi­li­en­zu­schlag, dem Abzug für Infla­ti­ons­schutz und einem Risi­ko­zu­schlag zusammen. 

Der Ertrags­wert, der auf die­se Wei­se kal­ku­liert wur­de, darf jedoch nicht als der Preis für das Unter­neh­men gese­hen wer­den, denn die Vor­stel­lun­gen von Käu­fer und Ver­käu­fer wer­den den­noch abweichen. 

Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF-Methode)

Wie beim Ertrags­wert­ver­fah­ren wird bei die­sem Ver­fah­ren der Bar­wert zukünf­ti­ger finan­zi­el­ler Über­schüs­se ermit­telt. Bei die­ser Metho­de wird jedoch nicht der Jah­res­über­schuss berech­net, son­dern der Cash Flow als Berech­nungs­grö­ße herangezogen. 

Die­ses Ver­fah­ren fin­det eher bei grö­ße­ren und/oder bör­sen­no­tier­ten Unter­neh­men Anwen­dung, da eine detail­lier­te und umfas­sen­de Daten­ba­sis benö­tigt wird. Bei klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men gehen der Jah­res­ab­schluss und die dazu­ge­hö­ri­gen betriebs­wirt­schaft­li­chen Aus­wer­tun­gen i. d. R. nicht der­art in die Tie­fe, dass die benö­tig­te Daten­ba­sis ermit­telt wer­den kann. 

Substanzwertverfahren 

Beim Sub­stanz­wert­ver­fah­ren wer­den nur die vor­han­de­nen Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de (Grund­stück, Gebäu­de, Maschi­nen etc.) berück­sich­tigt, die ein­zeln bewert­bar sind. Von dem Betrag, der sich dar­aus ergibt, wer­den noch die Schul­den abgezogen. 

Mit die­ser Metho­de wird vor­der­grün­dig der Betrag ermit­telt, der not­wen­dig wäre, um das Unter­neh­men von “Null” an wie­der aufzubauen.

Die­ses Ver­fah­ren wird kaum noch ange­wen­det, da heut­zu­ta­ge bei der Unter­neh­mens­be­wer­tung vor allem die Fort­füh­rung eines Unter­neh­mens eine wich­ti­ge Rol­le spielt. 

Liquidationswertverfahren 

Die­se Metho­de wird ins­be­son­de­re dann ange­wen­det, wenn ein Unter­neh­men auf­ge­löst oder zer­schla­gen wer­den soll. Der Liqui­da­ti­ons­wert wird hier­bei aus der Sum­me der zu erwar­ten­den Ver­wer­tungs­er­lö­se gebildet. 

Für die Ermitt­lung des Ver­kaufs­werts eig­net sich die­ses Ver­fah­ren nicht, da der Liqui­da­ti­ons­wert die abso­lu­te Unter­gren­ze bei der Unter­neh­mens­be­wer­tung darstellt. 

Abschlies­send kann man sagen, wenn Du Dein Unter­neh­men anhand Dei­ner Ein­nah­men bewer­test, soll­test Du immer prü­fen, ob Dein Unter­neh­men in Zukunft eine Ren­di­te für Dei­ne Inves­ti­ti­on erzie­len kann. Es gibt vie­le Fak­to­ren, die in eine Bewer­tung ein­flie­ßen, dar­un­ter:
Wie lan­ge wird der Inves­tor brau­chen, um sei­ne Inves­ti­ti­on wie­der hereinzuholen?

Wie hoch ist die Wahr­schein­lich­keit, dass sich das Invest­ment eines Inves­tors amor­ti­siert (je mehr Risi­ko Dein Inves­tor ein­geht, des­to höher ist sei­ne erwar­te­te Rendite)?

Nachdem Du nun eine Vorstellung davon hast, wie der Wert eines Unternehmens bestimmt wird, kannst Du ja einmal mal – nur für Dich – den Wert Deines Unternehmens / Deines Startups abstimmen, unabhängig davon, ob Du jetzt oder aber vielleicht in Zukunft einmal Dein Unternehmen verkaufen möchtest ?